Wirtschaftsfaktor Pflege

Wirtschaftsfaktor Pflege

Hinweis: nachfolgende Texte und Grafiken sind der Internetseite des Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi) entnommen (Stand 21.05.2021)



Pflege ist ein Wirtschaftsfaktor


Die Pflegewirtschaft ist, wie die Gesundheitswirtschaft auch, eine Querschnittsbranche. Wichtige Bereiche sind die ambulante und die (teil-)stationäre Pflege. Mit der Gesundheitswirtschaftlichen Gesamtrechnung (GGR) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) kann auch der Beitrag der Pflege zu Bruttowertschöpfung und Erwerbstätigenentwicklung bemessen werden:


Ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen erzeugten 2019 eine Bruttowertschöpfung in Höhe von 43 Milliarden Euro (ambulant: 18,9 Milliarden Euro; stationär: 24,2 Milliarden Euro). Damit rangiert die Pflege im Gesundheitswesen an dritter Stelle hinter Krankenhäusern (69,5 Milliarden Euro) und Arztpraxen (65,6 Milliarden Euro).


Ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen haben einen Anteil von 21,6 Prozent an der Bruttowertschöpfung der medizinischen Versorgung. Jeder fünfte Euro der Bruttowertschöpfung wird in der Pflege erbracht.


Bruttowertschöpfung der (teil­)stationären und ambulanten Pflege

Die Bruttowertschöpfung in der Pflege ist insgesamt stark gestiegen. Vor allem in der ambulanten Pflege ist die Entwicklung rasant. Seit 2010 hat sich die Wertschöpfung auf 18,9 Milliarden Euro mehr als verdoppelt. Mit einem Wachstum von durchschnittlich 8,3 Prozent pro Jahr in den vergangenen zehn Jahren ist die ambulante Pflege der Bereich mit dem höchsten Wachstum in der Gesundheitswirtschaft und liegt sogar weit über dem Wachstum der Gesundheitswirtschaft selbst (4,1 Prozent).
 
Die wirtschaftliche Aktivität der ambulanten und stationären Pflegeeinrichtungen sorgt für positive Ausstrahleffekte in der deutschen Gesamtwirtschaft. Durch die Verflechtung mit Akteuren aus anderen Wirtschaftsbereichen entstehen (durch indirekte und induzierte Effekte) gesamtwirtschaftliche Bruttowertschöpfungseffekte von insgesamt rund 81 Milliarden Euro. Vereinfacht gesprochen: Mit jedem Euro Bruttowertschöpfung in ambulanten Pflegeeinrichtungen gehen 0,98 Euro zusätzliche Bruttowertschöpfung in der Gesamtwirtschaft einher. Bei den stationären Einrichtungen sind es zusätzliche 0,81 Euro je produziertem Euro Bruttowertschöpfung.

Pflege ist ein Jobmotor

 

Mit 1,7 Millionen Beschäftigten haben ambulante und stationäre Pflegeeinrichtungen einen Anteil von fast 23 Prozent an allen Erwerbstätigen der Gesundheitswirtschaft. Jeder vierte Erwerbstätige arbeitet somit in der Pflege. Gemessen an der medizinischen Versorgung beträgt der Anteil sogar 36,2 Prozent. Es ist ein Bereich, der zuletzt stark gewachsen ist und der demografisch bedingt auch künftig wachsen wird.

 

Erwerbstätige in der (teil­)stationären und ambulanten Pflege**

**Anmerkung: Als Erwerbstätige in der ambulanten Pflege berücksichtigt die GGR zusätzlich zu den nach SGB XI berücksichtigten Erbringern von ambulanten Leistungen auch die Erbringer von Leistungen des Rettungsdienstes (inkl. durch die GKV gezahlter Taxifahrten) sowie die Personen, welche Leistungen in den sonstigen Einrichtungen nach dem Konzept der GAR erbringen.

© Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWi); Gesundheitswirtschaftliche Gesamtrechnung (GGR), Ausgabe 2019; Berechnungen: WifOR




Auch bei den Erwerbstätigen in der Pflege zeigt sich, dass der ambulante Teilbereich innerhalb der Gesundheitswirtschaft mit durchschnittlich 3,6 Prozent über einen Prozentpunkt stärker gewachsen ist als die (teil-)stationäre Pflege. Gegenüber dem Jahr 2010 sind in der ambulanten Pflege somit rund dreimal so viele neue Arbeitsplätze entstanden wie in der (teil-)stationären Pflege. Sowohl ambulante also auch die stationäre Pflege liegen mit ihrem durchschnittlichen Wachstum deutlich über dem Erwerbstätigen-Wachstum in der Gesundheitswirtschaft insgesamt (2,0 Prozent).

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